Die Sexualität ist seit jeher ein im Menschen lebender Urinstinkt, und
doch stellt sie immer wieder ein Spannungsfeld dar, welches sich
nicht wie elektrischer Strom ein- und ausschalten lässt. Die
Spannung zeigt sich bereits darin, dass die Vorstellungen, die wir
uns über Sexualität gemacht haben, oft angepasst an unsere Umwelt
sind und deshalb mit der Realität in Widerspruch geraten. Dies ist
bereits in den verschiedenen psychoanalytischen Denkweisen erkennbar.
Sigmund Freud beispielsweise gelangte zu der Erkenntnis, dass die
Sexualität möglichst unterdrückt werden solle, da das Prinzip der
reinen Lust nicht mit dem realen Leben zu vereinbaren sei. Sein
Schüler Wilhelm Reich hingegen gibt die Empfehlung, die Sexualität
auszuleben, um den „sexuellen Haushalt“ zu regulieren. Im Laufe der
Zeit sei dem Menschen eine unnatürliche Sexualmoral aufgezwungen
worden. Der Philosoph Herbert Marcuse kommt zu dem Schluss, dass
eine Unterdrückung der Sexualität den Lebenstrieb schwäche, was sich
zugunsten destruktiver Kräfte auswirke und somit zu Krieg und Mord
führe.
Vor
ein paar Jahre verriet mir zudem ein Klinikprofessor
Folgendes: Er sei überzeugt davon, dass 80 Prozent der
Menschen mit der Diagnose einer somatoformen Störung unter
einer Unterdrückung ihrer Sexualität leiden. (Somatoforme
Störungen sind körperliche Beschwerden, die sich nicht oder
nicht hinreichend auf eine organische Krankheit zurückführen
lassen.) Doch selbst auf einem vor kurzem stattfindenden
psychiatrischen Symposium zum Thema „Diagnostik und Therapie
bei sexuellen Störungen“ wurden keine praktischen
Lösungsansätze vorgestellt.
Wie sollen wir nun mit all den unterschiedlichen Theorien zur Sexualität umgehen? Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigten mir, dass das eben nur Theorien sind und diese aufgrund verschiedenster Moralvorstellungen ein Verständnis der Sexualität eher blockieren. Dabei offenbarte mir die innere Stimme auch in diesem Zusammenhang erneut:
Die Antwort ist nicht in der Außenwelt zu finden, sondern in uns selbst.
Das heißt, die Voraussetzung für eine erfüllende Sexualität liegt darin, sich zunächst auf sich selbst einzulassen. Denn im Grunde geht es dabei um die Suche nach sich selbst und das Gefühl von Einheit und Geborgenheit. Wenn wir uns bewusst machen, dass unser Leben nur einen Anfang nehmen konnte, weil eine Vereinigung zwischen Mann und Frau auf körperlicher Ebene stattgefunden hat, so erkennen wir, dass schon unser menschlicher Ursprung mit Körperlichkeit und Sexualität verbunden ist.
Nach
der Geburt findet der Kontakt mit unserem Körper in den
verschiedensten Bereichen statt, sei es durch die Aufnahme
von Nahrung oder zärtliche Berührungen. Die sexuelle und
körperlich-sinnliche Kraft (in ihrer Urform) wird damit in
uns bereits schon in frühester Kindheit geweckt. Sie sollte
mit dem Älterwerden eine Entwicklung hin zu einer reifen,
erwachsenen Sexualität nehmen und zu einer Leidenschaft für
das Leben führen.
Ich schreibe hier bewusst „sollte“, denn dies ist heute im Leben vieler Menschen kaum noch der Fall, wie mir meine tägliche Arbeit mit Klienten zeigt. Daraus ergibt sich folgende Problematik:
Wird die uns innewohnende, natürlich gegebene, sexuelle Kraft aufgrund von innerer Abwehr nicht genutzt, so verschwindet sie nicht einfach.Vielmehr kommt sie irgendwann auf andere Weise zum Ausdruck.
Im realen Leben spiegelt sich ein unterdrücktes, pervertiertes
oder verschrobenes Sexualverhalten jedoch in physischen und
psychischen Symptomen unterschiedlichster Art wider. Am
deutlichsten zeigt es sich in Form von schwindender Lebenskraft
und Lebensfreude.
Daher kann ich nur ermutigen, über die aktuelle Einstellung zur
Sexualität einmal nachzudenken. Wie verhalten Sie sich in diesem
Bereich? Welchen Vorstellungen unterliegen Sie hier? Und eine
weiterhin sehr essenzielle Frage: Kennen Sie Ihre Sexualität?
Durch meine Arbeit mit Klienten und meinen eigenen Erfahrungen haben sich für mich acht verschiedene Bereiche der Sexualität herauskristallisiert. Diese sind unserer inneren Stimme vertraut und tragen mehrere dienliche Komponenten in sich. Das Spannende dabei ist: Viele von uns kommen mit diesen Bereichen oft tagtäglich in Kontakt, nur meist in anderer und damit unerlöster Form.
Die acht sexuellen Bereiche sind:
– der spielerische Bereich, der für Leichtigkeit, Freude und
Entdeckung steht
– der Abenteuerbereich, der die Kraft und Energie enthält, auch
einmal etwas Verbotenes zu tun, so dass ein gewisser Nervenkitzel
durch Anspannung und Entspannung entsteht
– der klassische Lustbereich, in dem man einfach nur die Lust auf
Sex auslebt, ob in Form eines Quickies oder länger und ausgiebiger
spielt dabei keine Rolle
– der Dominanz-Hingabe-Bereich, der in Bezug auf Kontrolle,
Vertrauen und Loslassen sehr heilsam ist
– der Kommunikationsbereich, ein durchaus wichtiges Gebiet, in dem
man mit dem Partner über Wünsche, Erfahrungen oder Bedürfnisse in
Bezug auf die Sexualität spricht
– der heilsame Bereich, in dem der Partner innerhalb der Sexualität
anerkannt und wertgeschätzt wird, ganz ohne jedes Orgasmusziel (wenn
beide Partner müde sind, fällt es leichter, einfach nur zu „sein“,
ohne Absicht und Ziel)
– der rituelle Bereich, in dem ein Raum vorbereitet werden soll, um
dort vor allem sinnliche Berührung in Form von Massage zu erfahren
– der soziale Bereich, in dem es um Verantwortung sich selbst
gegenüber geht und darum, diese nicht auf den Partner abzuwälzen,
nach dem Motto: „Du musst doch wissen oder spüren, was ich jetzt
brauche.“
Sexualität
ist also mehr als nur der reine Lusttrieb, sie beinhaltet viele
Facetten und Erfahrungen. Daher sei hier zusammenfassend ganz klar
Folgendes gesagt:
Wir sollten uns darüber bewusst werden, welche sexuellen Erfahrungen und Vorstellungen wir überhaupt abgespeichert haben, um im Anschluss in eine erfüllende und gelebte Sexualität zu kommen.
Unserer inneren Stimme sind alle Bereiche bekannt und vertraut. Die Ablehnung davon ist als einziges Resultat die eigen angeeigneten Vorstellungen darin.
Ursula Ines Keil, Buchautorin und psychotherapeutischen Heilpraktikerin
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